Emmer (Triticum dicoccum) oder auch Zweikorn ist eine Stammform des heutigen Weizens, die zusammen mit dem Einkorn eine der ältesten kultivierten Getreidearten darstellt. In seiner Heimat, dem Vorderen Orient, war der Emmer bereits vor ca. 10.000 Jahren in fast jeder Siedlung der Jungsteinzeit zu finden. Der Emmer war auch in der Küche der Römer eine der wichtigsten Getreidesorten. Die Römer kannten ursprünglich kein Brot, sondern aßen den Emmer als Brei.
Emmer ist wie Dinkel und Einkorn ein Spelzgetreide; das bedeutet, dass das Korn von den Spelzen umschlossen und so vor vielen Umwelteinflüssen geschützt ist. Dadurch ist aber die Verarbeitung auch aufwändiger, weil erst das Korn in einem extra Arbeitsgang aus den Spelzen gelöst werden muss.
Der Emmer mit seinen lang begrannten, meist zwei blütigen Ährchen wird heute in Europa kaum noch angebaut, da der Ertrag sehr gering, die Ernte oft schwierig und die Verarbeitung aufwändig ist. Dadurch wird der Emmer zu einer kleinen Besonderheit.
Allerdings entdecken Gourmets und gesundheitsbewusste Menschen diese Urgetreideart allmählich wieder und schätzen sowohl den feinen Geschmack als auch ihre ernährungsphysiologischen Vorteile. So ist der Emmer besonders eiweiß- und mineralstoffreich. Das Mehl ist goldfarben. Brot aus Emmer Mehl hat eine charakteristische dunkle Färbung und ein besonders würziges Aroma. Auch Nudeln aus Emmer sorgen für eine leckere und gesunde Abwechslung.
Emmer hat einen hohen Gehalt an den für die Sehkraft wichtigen Carotinoiden.
Backwaren aus Emmer schmecken kräftig würzig. Das Getreide eignet sich deshalb auch hervorragend für herzhafte Brote, Brötchen und Pizza.
Emmer wird gern zur Herstellung von Teigwaren verwendet. Die leicht dunkle Farbe der Nudeln verbunden mit dem herzhaften Geschmack eignet sich sehr gut für Nudelgerichte aller Art.